Brüssel, die Hauptstadt der Comics

Reisen Sie mit Hergé und Peyo in die Welt von Tim und Struppi und den Schlümpfen.

 

Unsere Hauptstadt ist stolz auf ihre Comicszene mit berühmten Zeichnern wie Hergé, Peyo, Morris oder Franquin.
Das erste Comicmuseum weltweit befindet sich auch in Brüssel im ehemaligen Kaufhaus Waucquez, einem beeindruckenden Jugendstilgebäude von Victor Horta.

 

Sogar einen Comic-Walk mit über 40 Wandbildern kann man in Brüssel erleben. Kommen Sie mit auf einen Rundgang!

Schon auf der Website des Comic-Museums heißt es: Mehr als 700 Comic-Autoren machen Belgien zum Land mit der größten Dichte an Zeichnern pro Quadratkilometer.

 

Hergé

 

Der Siegeszug des belgischen Comics begann mit Hergé (1907-1983). Er wurde als Georges Remi in Brüssel geboren.
Sein Künstlername leitet sich übrigens von den spiegelverkehrten (und französisch ausgesprochenen) Initialen R.G. ab.

Am 10. Januar 1929 erschien in der Kinderbeilage der Brüsseler Zeitung „Le Petite Vingtième“ die erste Episode einer Geschichte mit dem Titel „Tintin, Reporter du Petit Vingtième, au Pays des Soviets“.
Es war das erste Abenteuer von Tim und Struppi.

Die Serie, die im belgischen Original „Tintin et Milou“ heißt, begeisterte aber bald auch die Erwachsenen. Die Comics wurden in fast 100 Sprachen übersetzt und waren ein Exportschlager, der sogar Disney Konkurrenz machte – Mickey Mouse entstand übrigens fast zeitgleich.

Der pfiffige Reporter Tim mit seinem treuen Begleiter, dem Terrier Struppi, ist kein Superheld oder typischer Belgier, sondern ein universaler Held, und das macht ihn weltweit so beliebt.

Tim ist mehr Reisender als Journalist und schafft es mit seiner pfiffigen Art sogar vor den Amerikanern auf den Mond.

Einige seiner Geschichten, vor allem die ersten, geben auch Anlass zur Kritik. In „Tim im Kongo“ zum Beispiel wird die belgische Kolonialisierung und die sehr rassistische Inszenierung der afrikanischen Bevölkerung überhaupt nicht in Frage gestellt. Aber sowohl Hergé als auch Tim entwickeln sich im Laufe der Jahre weiter. Ein besonderes Merkmal von Hergés Zeichnungen ist übrigens die „Ligne claire“, eine ganz klare Linie mit präzisen Konturen, einfarbigen Kolorierungen und ohne Schattierung. Der Erfolg der Serie inspirierte dann auch viele andere Belgier, zum Zeichenstift zu greifen.


 

Franquin

 

1938 erschien zum ersten Mal die Figur Spirou auf der Comicbühne – immer an der Seite seines treuen Eichhörnchens Pips. André Franquin prägte die Serie ab 1946, indem er Spirou seinen Freund, den Lebenskünstler und Reporter Fantasio zur Seite stellte. Mit dem Originaltitel „Spirou et Fantasio“ wurde auch diese Serie zum Klassiker.

Spirou Skulptur von „Spirou & Fantasio“

Comic-Figur Gaston

Franquin schuf auch das Fabelwesen Marsupilami und den sympathischen Gaston. Letzterer ist eine Figur, die der Realität nachempfunden ist: Der liebenswerte, aber etwas tollpatschige Bürobote mit dem grünen Pullover und den ausgelatschten Schuhen tauchte plötzlich im Dupuis-Verlag auf, und da er beim Publikum so gut ankam, bekam er ab 1957 eine eigene Serie.


 

Peyo et Morris
 

Sehr bekannt wurde auch Lucky Luke, den der Zeichner Morris (Künstlername von Maurice de Bévère) 1946 zum Leben erweckte. Mit seinem Pferd Jolly Jumper kämpft er gegen die Dalton-Bande. Weil sein „Vater“ Morris dem Cowboy 1983 das Rauchen abgewöhnt hatte, wurde er 1988 sogar von der WHO ausgezeichnet.

Auch die Schlümpfe sind eigentlich aus einer „Nebenrolle“ entstanden – 1958 in dem Comic Johann und Pfiffikus (im Original „Johan et Pirlouit“). Ihr Vater, der Zeichner Pierre Culiford alias Peyo (1928-1992), hatte nicht damit gerechnet, welche Beliebtheit die kleinen blauen Figuren einmal erreichen würden. Die Schlümpfe (im Original „les Schtroumpfs“) waren ein echter Exportschlager und wurden in etwa 25 Sprachen übersetzt.

Von Peyo stammt auch Benni Bärenstark (im Original „Benoit Brisefer“). Die neueren belgischen Comicfiguren wie „Le Chat-Die Katze“ sind allerdings im Ausland nicht mehr so bekannt wie einst Tim und Struppi – der internationale Markt wird heute stark von den Mangas dominiert. Aber die Belgier bleiben auf jeden Fall ihren Comics treu!

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